Grußwort

Roland Lambrette im Portrait.
Prof. Roland Lambrette, Rektor der HfK Bremen

© Foto Sebastian Cunitz

Das Engagement der Petra-und-Dieter-Frese Stiftung als verlässliche Partnerin der Hochschule für Künste (HfK) Bremen ist für uns von unschätzbarem Wert. Mit Dieter Frese als Stiftungsgründer sowie seinem Geschäftsführer Wedige von der Schulenburg waren wir freundschaftlich verbunden. Uns einte das Interesse an der Förderung junger Talente und das Gestalten der Zukunft.

An der HfK Bremen erfahren die wegweisenden Studiengänge Integriertes Design und Digitale Medien mit der Vergabe des hoch dotierten Frese-Design-Preises eine wichtige Auszeichnung im nationalen und internationalen Wettbewerb – für unser projektorientiertes, interdisziplinäres und verantwortungsbewusstes Arbeiten, damit Gestaltungsprozesse als strategisch ganzheitliche und kreative Lösungskompetenz komplexer Herausforderungen realisiert werden können.

Im Integrierten Design werden wichtige Fragestellungen der Zukunft behandelt. Sei es unser Konsum-, Mobilitäts- oder Kommunikationsverhalten oder die Entwicklung einer Haltung in der Produktgestaltung, die von einem wirklichen Bedarf und nicht vom Marketing bestimmt wird. Die Studierenden der Digitalen Medien lernen parallel einen experimentell-künstlerischen und funktionsorientierten Umgang mit neuen Technologien. Dies gibt ihnen die Kompetenz, über diese Technologien und ihre Wirkungszusammenhänge hinaus reflektieren zu können und sich mit und durch eben diese gestalterisch zu artikulieren.

Diese Entwicklungen spiegeln sich in der Jahresausstellung der Absolvent:innen, die eine der wichtigsten und repräsentativsten Veranstaltungen des HfK-Kalenders ist. Die Auslobung des Frese-Design-Preises ist ein Höhepunkt der Ausstellung und verstärkt die Bedeutung der Ausstellung für die HfK. Seit 2014 wählt eine jährlich wechselnde, internationale Jury aus den Ausstellenden die Preisträger:innen und Belobigten aus. Die Stiftung fördert finanziell, aber auch ideell aufstrebende analoge sowie digitale Nachwuchsdesigner:innen und Gestalter:innen und profiliert Bremen zudem als Ort junger, neuer Ideen.

Zum Wintersemester 2021 hat die Stiftung ihr Engagement an der HfK intensiviert und ermöglicht die Professur „Design and the Future“. Die Professur widmet sich explizit den drängenden Fragen der Gestaltung von Lebenswirklichkeit im Kontext multipler Krisen, wird Handlungskompetenzen fördern und den Fokus auf umweltverträgliches, nachhaltiges Produzieren, faire Vergütung sowie die Endlichkeit unserer Ressourcen legen. Wir sind dankbar für diese Möglichkeit und die neuen Impulse, die eine Stiftungsprofessur für den Design Bereich bedeutet. 

Schließlich geht es der Stiftung und der Hochschule um die Neuorientierung des Designs. Denn der Begriff und die Praxis haben sich rapide gewandelt. Design bedeutet nicht nur im Englischen sehr viel mehr als nur die Gestaltung von Produkten, damit Praktisches oder Unnützes auch schön aussieht. Design bedeutet auch, etwas zu entwickeln, um Handlungsanleitungen für soziale, ökologische und politische Prozesse aufzuzeigen und Lösungsentwürfe anzubieten. Designer:innen und Gestalter:innen müssen sich heute ihrer Rolle als Verantwortungsträger:innen bewusst sein und dürfen nicht mehr die zerstörerischen Werte kapitalistischen Wirtschaftens bedienen. Denn Politik ist Design – Design ist Politik. Das haben Frese und von der Schulenburg früh erkannt und wir sind stolz, dass die Stiftung diesen Weg mit uns eingeschlagen ist uns weiterführt.

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